Im Zodiak 3 Strammstehen

respect - Im Zodiak #3: Strammstehen Author: respect
Title: Im Zodiak #3: Strammstehen
Date: 02 January 2018

Wenn ein langer Tag mit ununterbrochenem Drill endlich zu Ende war, sehr spät am Abend oder sogar schon in der Nacht, und ich verzweifelt hoffte, endlich aus der verdammten Gummihülle rauszudürfen, dann machten die Ausbilder sich oft einen Spaß daraus, meinen Einschluss noch weiter zu verlängern. Sie gaben mir den Befehl zum Strammstehen. Ich musste mich gehorsam, wenn auch widerwillig, in Habachtstellung aufbauen. Sie prüften den korrekten Sitz meiner Schutzausrüstung, meines Helms und des schweren Rucksacks. Hier und da zogen sie einen Riemen des BW-Geschirrs oder den Helmriemen noch strammer an. Sie prüften, ob ich nicht vielleicht heimlich den Filter meiner Gasmaske etwas gelockert hatte, um leichter atmen zu können. Der Filter wurde dann wieder richtig fest angeschraubt. Sie schärften mir noch einmal ein, dass ich mich keinen Millimeter bewegen durfte, so lange sie den Befehl zum Strammstehen nicht aufhoben.

Und dann ließen sie mich einfach so stehen. In voller Gummi-Montur, mit dem schweren Rucksack hinten drauf, mit der Gasmaske vor dem Gesicht und dem Stahlhelm auf dem Kopf. Sie gingen einfach weg.

Ich musste stumm und reglos in korrekter Haltung stehenbleiben. Ich war schrecklich müde und völlig erschöpft vom stundenlangen Drill. Mir war schrecklich heiß und ich wollte endlich meine Gasmaske loswerden. Ich wünschte mir verzweifelt, endlich aus dem verdammten Gummi raus zu dürfen. Ich wollte endlich schlafen gehen. Aber ich musste gehorchen. Also stand ich da. Innerlich kochte ich vor Hitze und Wut, äußerlich war ich eine starre Gummistatue.

Das nächtliche Strammstehen war fast noch schlimmer als der schweißtreibende Drill am Tag. Das war keine Ausbildung, sondern reine Schikane. Die Ausbilder ließen mich ganz offen spüren, dass sie nur ihren Sadismus an mir ausleben wollten. Sie sahen mich höhnisch grinsend an und machten sich sogar noch darüber lustig, dass ich reglos und stumm stehenbleiben musste. Sie setzten sich manchmal in meiner Sichtweite gemütlich hin und rauchten. Gelegentlich winkten sie mir fröhlich zu. Ich musste gehorsam in strammer Haltung stehenbleiben. So verging eine Ewigkeit. Wenn sie dann zurück kamen, und ich hoffte, dass ich nun wegtreten und endlich das lästige Gummi ablegen durfte, dann klopften sie mir auf die Schulter, lobten mein Durchhaltevermögen und meinen Gehorsam, ließen mich aber nicht wegtreten. Stattdessen sagten sie nur, dass ich mich auf noch ein oder zwei weitere Stunden in strenger Habachtstellung freuen durfte. Da ich keine Erlaubnis zum Sprechen bekam, durfte ich nicht protestieren, sondern musste stumm stehenbleiben. Manchmal drohten sie lachend damit, mich die ganze Nacht nicht wegtreten zu lassen und freuten sich über meinen hilflosen Blick hinter den Gasmaskenfenstern.

Dieses stundenlange, völlig sinnlose Strammstehen brachte mich oft an die Grenze der Verzweiflung. Aber was sollte ich machen? Ich war Soldat. Ich musste ihren Befehlen gehorchen. Solange der Befehl „Habacht“ galt, durfte ich mich keinen Millimeter bewegen und schon gar nicht reden.

Manchmal ließen sie mich zwei, drei oder sogar vier Stunden so stehen. Meistens behielten sie mich unter Beobachtung, aber manchmal ließen sie mich auch einfach allein. Auch wenn ich annahm, dass sie gar nicht mehr in der Nähe waren, blieb ich gehorsam auf meinem Posten stehen und wagte nicht, mich zu bewegen. Vielleicht beobachteten sie mich ja doch. Vielleicht standen sie sogar direkt hinter mir. Ich durfte mich nicht umdrehen, und durch das solide Gummi der Kopfhaube konnte ich nicht gut hören, was außerhalb meiner engen Hülle passierte. Ich hörte nur bei jedem Atemzug die Luft durch meinen Filter pfeifen.

Ich blieb also gehorsam so stehen, meine Gummistiefel eng nebeneinander gestellt, die Beine gerade durchgedrückt, presste meine Gummihandschuhe an die Seiten meiner Gummihosen, spannte meinen ganzen Körper in der vorgeschriebenen korrekten Haltung an und blickte starr geradeaus. So musste ich regungslos abwarten, bis endlich ein anderer Befehl kommen würde. Ich konnte nichts tun als warten.

Manchmal erfuhr ich hinterher, dass die beiden Ausbilder zwei oder drei Stunden in der Bar der Kaserne verbracht hatten. Ich hatte unbeobachtet und völlig sinnlos allein strammgestanden. Niemand hätte es gemerkt, wenn ich zwischendurch meine schmerzenden Muskeln kurz gelockert hätte. Trotzdem hatte ich stundenlang meinen ganzen Körper in korrekter Haltung angespannt und starr geradeaus gesehen. Ich hatte vollkommen sinnlos in meinem dicken Gummigefängnis dagestanden. Die Ausbilder fanden das offenbar lustig. Sie klopften mir lachend auf den Helm und lobten meine Disziplin. Sie kündigten an, dass sie auch meine Zeit in Habachtstellung in Zukunft noch weiter ausdehnen wollten. Das langfristige Dressurziel wären acht bis zehn Stunden in strikter Habachtstellung. Natürlich unter Vollschutz.

Manchmal musste ich so lange stehenbleiben, dass ich mich fragte, ob sie überhaupt noch einmal wiederkommen und mich aus meiner erzwungenen Starre erlösen und mich endlich aus meinem Gummi herauslassen würden. Tatsächlich behaupteten sie einmal nach vier langen Stunden, die ich in strammer Haltung verbracht hatte, sie hätten mich einfach vergessen und es täte ihnen leid, dass ich ganz grundlos so lange dagestanden hätte, wo sie doch eigentlich schon längst vorgehabt hätten, mich aus dem Gummi herauszulassen. Natürlich war ihr Mitleid geheuchelt. Sie dressierten mich gnadenlos zu immer längeren Phasen in strikter Habachtstellung. Immer länger musste ich stumm und hilflos in vollem Gummi strammstehen. Oft war es mitten in der Nacht, bis endlich einer von ihnen kam und mich wegtreten ließ.